Was war das für ein Sommer! Wenn Sie jetzt in Ihrem Tee rühren, vielleicht schon den einen oder anderen Adventskeks hineindippen, während Sie diese Zeilen lesen, erinnern Sie sich einmal zurück an das diesjährige Sommerfest.
Eitel Sonnenschein begleitete schon die Aufbauten, die am frühen Nachmittag am 5. Juli begannen. Wieder einmal waren viele verschiedene Einrichtungen der LUH dem Ruf gefolgt, hatten Essen und Getränke vorbereitet und sich Aktionen und Spiele für die Besucher*innen einfallen lassen. Während die Temperaturen langsam Richtung der 30-Grad-Marke stiegen, füllte sich nach und nach der Bereich rund um den Hauptweg zwischen Hauptgebäude und Mensa im sogenannten Prinzengarten.
Auch der gemeinsame Stand des Personalrats und der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) nahm langsam Form an, aber die Hauptattraktion fehlte noch: die Popcornmaschine! In den vergangenen Jahren war das Personalrats-Popcorn zur schönen Tradition geworden und sollte auch in diesem Jahr nicht fehlen. Als die Maschine jedoch endlich geliefert wurde, stellte sich schnell heraus, dass sie einen Defekt hatte, der nicht so einfach auf die Schnelle zu beheben war. So mussten wir und Sie in diesem Jahr leider auf Popcorn verzichten.
Dennoch war das Fest auch für uns ein voller Erfolg. Gemeinsam mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung – die in Ermangelung des Popcorns für die kulinarische Versorgung unserer Besucher*innen in Form von Brezeln sorgte – hatten auch wir eine Aktion vorbereitet: Alle Besucher*innen unseres Standes wurden aufgefordert, ihre Belastungsgrenze bei der Arbeit zu testen.
Seit einiger Zeit ist Arbeitsverdichtung für den Personalrat ein zentrales Thema. Angefangen mit der Untersuchung der Auswirkung verschiedener psychischer Belastungen beim Gesundheitstag im November 2017 über unsere Personalversammlung im März 2018, bei der wir uns einer Studie zur Arbeitsverdichtung im wissenschaftsunterstützenden Bereich widmeten, gingen wir das Thema diesmal von der spielerischen Seite an. Spielende mussten versuchen, möglichst viele mit Aufgaben, Unterbrechungen und Störfaktoren beschriftete Bälle in einem Eimer zu fangen, die ihnen von mehreren Seiten von den umstehenden Personalräten (und oft auch den eigenen Begleiter*innen) in immer schnellerem Tempo zugeworfen wurden. Schnell erreichten dabei alle den Punkt, an dem die Belastungsgrenze erreicht war und nicht mehr „alle Aufgaben erledigt“ – sprich: alle Bälle gefangen – werden konnten.
Dieses Spiel verdeutlichte auf einfache Art und Weise, was wir alle kennen, aber uns selten eingestehen: Unsere Kapazitäten sind nicht unbegrenzt. Ständiger Aufgabenzuwachs, Veränderungen und Unsicherheit, Multitasking und Unterbrechungen kennen wir fast alle aus unserem Arbeitsalltag. Irgendwann ist jedoch bei uns allen der Punkt erreicht, an dem wir nicht mehr allen an uns gestellten Erwartungen gerecht werden können und an dem Arbeitsverdichtung, Stress und Überlastung uns krank machen können.
Diese Botschaft kam auch bei vielen der Besucher*innen an, wie uns immer wieder in einem leicht überraschten Tonfall mitgeteilt wurde. „Gar nicht so einfach!“ kommentierte eine Kollegin das Spiel. „Ich hätte gedacht, ich schaffe mehr.“
Auch bei den kleinen und kleinsten Besucher*innen kam das Spiel gut an, wenngleich es hier natürlich mehr um das Bälle werfen und fangen ging als um den Eindruck von Arbeitsverdichtung. Auf diese Weise war für alle etwas dabei.
Für uns Personalräte ist Arbeitsverdichtung natürlich auch nicht unbekannt, und so haben wir die Möglichkeit sehr genossen, einen lauen Sommerabend im Park zu verbringen, von Stand zu Stand zu schlendern und die angenehme Atmosphäre beim Sommerfest zur Entspannung zu nutzen. Ein großes Lob und unseren herzlichen Dank an das Organisationsteam! Wir hoffen sehr, dass es Ihnen genauso gefallen hat wie uns, und freuen uns schon auf das nächste Mal – dann hoffentlich wieder mit Popcorn!